Das Pastel de Nata (Plural: Pasteis de Nata) ist im Raum Lissabon auch als Pastel de Belém bekannt – und kommt wohl auch von daher. Vor hunderten von Jahren haben dort ansässige Mönche das Rezept für Pasteis de Nata erfunden, und es später an ihren Nachbarn ihres Klosters verkauft, eine Zuckerfabrik.

Und so wundert es kaum, dass die Original „Pasteis de Belem“ auch heute noch ein Highlight bei jedem Lissabon-Besuch sind. Für Einheimische wie auch Touristen. Das original Rezept ist geheim, und obwohl sich in diversen Kochbüchern, Kochshows zahlreiche ähnliche Rezepte finden, so kommt laut den Fans von Pasteis de Belem wohl keines an das Original heran.

Woraus sind Pasteis de Nata gemacht?

Im Grunde ist es ein Blätterteig-Pudding-Törtchen. In ein mit Blätterteig ausgelegtes Förmchen kommt eine Füllung, die im Wesentlichen aus einer „Leite Creme“, also einem Milchpudding, plus Eigelb besteht. Hört sich einfach an, perfekt zum selber backen? Ist es auch. Vor allem, wenn man fertigen Blätterteig daher nimmt. Was übrigens auch die meisten portugiesischen Rezepte, die ich gefunden habe, praktizieren. Denn Blätterteig selbst herzustellen ist sehr aufwändig.

Aber Moment, du bist vielleicht gerade in Portugal und möchtest dein Pastel de Nata gar nicht selbst backen, sondern einfach nur genießen? Dann klicke hier, und ich verrate dir, wo du die besten Natas bekommst.

Rezept für Pastel de Nata

Pastel de Nata bzw. Pastel de Belem – wer einmal in Portugal war, wird sie vermissen! Aber, das muss nicht sein – denn mit diesem Rezept kannst du die leckeren Pudding-Blätterteig-Törtchen einfach selber backen. Aber Vorsicht – die kleinen Dinger machen süchtig! Kaum einer schafft es, nur eines der kleinen Leckereien zu essen. Es hat seinen Grund, warum Pasteis de Nata in Portugal so beliebt sind, sie sind einfach lecker.

Zubereitungszeit: 37 min
Anzahl: 24 Stück

Zutaten für 24 Pasteis de Nata:
500 Gramm Blätterteig aufgetaut
500 ml Milch idealerweise Vollmilch
60 Gramm Mehl Typ 65 (Portugal) oder Typ 550 (Deutschland) oder feiner
500 Gramm Zucker idealerweise feiner, brauner Zucker
250 ml Wasser
1 Zimtstange optional
Schale einer Zitrone möglichst große Stücke, wird am Ende wieder rausgefischt
7 Eigelb oder 6 von größeren Eiern

Ein Wort zum Zucker: die Portugiesen mögen es sehr süß! Verschiedene Blogleser und Freunde, die dieses Rezept ausprobiert haben, sind einstimmig der Meinung, dass es mit 300 Gramm Zucker immer noch sehr süß ist.

Deine Backausrüstung:

Zubereitung:

  1. Förmchen mit dem Blätterteig dünn auslegen, bis ganz hoch an den Rand. Förmchen auf ein Backblech stellen.
  2. Das Mehl und etwas Milch in einen kleinen Topf geben, mit dem Schneebesen gut verrühren.
  3. Den Rest der Milch in einen Topf geben, die Zitronenschale und Zimtstange hinzu geben.
  4. Sobald die Milch aufkocht, das Mehl-Milch-Gemisch unter Rühren hinzufügen.
  5. Weiter unter kleiner Flamme für ein paar Minuten köcheln lässen, ständig rühren, bis es eine puddingähnliche Masse ist.
  6. Zeit, den Ofen vorzuheißen: Blätterteig braucht viel Hitze, 230 Grad (Umluft)
  7. Den Zucker und das Wasser in einen Topf geben. Aufkochen und für 3 Minuten köcheln lassen – dabei immer wieder umrühren
  8. Die Zuckerlösung langsam in die Puddingmasse einrühren.
  9. Die Masse durchsieben – eventuelle Mehl-Zucker-Klumpen, die Zimstange und die Zitronenschale sollen nicht in die Pasteis de Natas gelangen!
  10. Die Eigelb hinzufügen und nochmal gut vermischen
  11. Fülle nun die Masse in die Förmchen, so dass diese zu 3/4 gefüllt sind.
  12. Bei 250 Grad für 17 Minuten backen. Sie dürfen oben schon etwas dunkel sein.
  13. Die fertigen Pasteis de Natas kannst du mit etwas Zimt oder Puderzucker bestreuen.

Backanleitung für Pasteis de Nata als Video

Dieses zum Rezept passende Video ist vielleicht auch noch hilfreich, auch wenn es auf portugiesisch ist:

Tipp: Pasteis de Nata für später bunkern

Egal ob Du Pasteis de Nata selbst gebacken hast, in einem portugiesischen Geschäft oder direkt in Portugal gekauft hast: Du kannst sie ganz einfach einfrieren! Idealerweise natürlich so, dass sie später einzeln entnehmbar sind. Ich packe dafür immer vier Stück in einen Gefrierbeutel oder eine Plastikschüssel, und lege diesen in unser (nicht allzu großes) Gefrierfach. Sobald diese angefroren sind, kommen die nächsten vier rein. Diese kannst du dann später zusammen packen. Und Dir zwischendurch immer mal wieder ein Pastel de Nata zum Kaffee gönnen 🙂

Wo gibt’s (die besten) Pasteis de Nata in Portugal?

Pasteis de Belém: das Original aus Lissabon

Pasteis de Belem

Pasteis de Belém gibt es bereits seit 1834. Im Zuge der „Liberalen Revolution“ mussten die Klöster dicht machen – und die Mönche des Konvents „Mosteiro dos Jerónimos“ in Belém ließen sich etwas einfallen, um etwas Geld zu verdienen. Sie produzierten und verkauften diese kleinen Köstlichkeiten in einem kleinen Laden. Die Törtchen „Pasteis de Belém“ wurden nebst dem „Torre de Belém“ schnell zu einer kleinen Berühmtheit – und das Rezept zu einem wohl gehüteten Geheimnis. 1837 verkauften die Mönche das Rezept an die benachbarte Zuckerfabrik. Seither werden sie von der Pasteleria „Casa Pastéis de Belém“ hergestellt und im Laden (Link zu Google Maps) verkauft.

Natürlich hüten sie das Originalrezept weiterhin, es ist ihr heiliger Krahl. Und ein Besuch dort ist obligatorisch – wenn er auch nicht gerade Sonntag Nachmittag stattfinden sollte, denn dann ist die Schlange etwas länger … An einem durchschnittlichen Tag verkaufen sie dort 20.000 Pasteis de Belém, in der Saison auch mehr. Denn die Törtchen sind bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Wir hatten bei unserem Besuch in Lissabon Glück, hielten die leckeren Pasteis nach nur fünf Minuten in unseren Händen.

Und wennn du schon da bist, dann erkunde den schönen Stadtteil doch noch etwas genauer, es lohnt sich: Palácio de Belém, Botanischer Garten (Jardim Botânico Tropical), Mosteiro dos Jerónimos (gothisches Kloster, Weltkulturerbe), Torre de Belém (eines der beliebtesten Fotomotive von Lissabon), nur um einige Sehenswürdigkeiten in Lissabon zu benennen.

Pasteis de Nata aus der Pasteleria – die Besseren

In ganz Portugal gibt es in wirklich jeder Pasteleria (Bäckerei-Konditorei) Pasteis de Nata zu kaufen. Klassischerweise orderst du noch einen Kaffee dazu (Bica oder Galao, also Espresso oder Milchkaffee) und verspeist es direkt vor Ort. Hier reicht normalerweise ein Pastel de Nata, ist es doch etwas mächtiger als die Teile aus dem Supermarkt.

Pastel de Nata aus dem Supermarkt – eines geht immer

Lidl, Aldi, Intermarché … Pasteis de Natas bekommst wirklich jedem Supermarkt. Teilweise einzeln, frisch aus dem Backautomaten, mal in der 6er-Plastikverpackung, oder in der Bäckereitheke des Supermarktes. Supermarkt-Natas sind teilweise etwas leichter und kleiner als die von der Pasteleria, dafür aber eben auch günstiger. Man kann hier also gerne zwei Stück pro Person einplanen 😉

Eigentlich gibt es Pasteis de Natas überall …

Pastel de Nata das Original Rezept

Nach dem Einkaufen einen Kaffee und ein Pastel de Nata – das schlägt in vielen Cafés und Bäckereien mit gerade einmal einem Euro zu Buche. In Portugal findest du diese portugiesische Spezialität eigentlich an jeder Ecke, in jedem Laden, in dem es etwas zu Essen oder Kaffee gibt. Auch in Deutschland findest du Pasteis de Nata in portugiesischen Läden (sogar tiefgekühlt) und Bäckereien. Aber wie gesagt, mit dem Rezept oben kannst du sie auch einfach selbst backen. Bom Apetit! 😀

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